Login OnlineBanking
Flyer der Münchner Meisterklasse XII

Münchner Meisterklasse XIII: Kompositionen der Münchner Kunstakademie

Seit dem 26. Juni präsentieren wir Ihnen – gemeinsam mit vier talentierten Künstlerinnen der Münchner Akademie der Bildenden Künste – erneut eine faszinierende Ausstellung in unserer Filiale am Frauenplatz: Entdecken Sie die vielseitigen und faszinierenden Werke von Nicola Hanke, Mia Maljojoki, Suvi Tupola und Tatjana Vall, die das Thema „Erscheinungsform des Stofflichen“ auf unterschiedlichste Weise interpretieren. 

Die Ausstellung wurde durch eine Einführung der Kuratorein Dr. Sonja Lechner eröffnet und verspricht ein inspirierendes Kunsterlebnis im Rahmen unserer "Münchner Meisterklasse" – inklusive anregender Gespräche mit den anwesenden Künstlern.

Denn als langjährige Partnerin des Münchner Kunstareals machen wir uns stark für die Kultur in unserer Stadt. Wir sind davon überzeugt: Kunst bringt die Menschen zusammen. Für dieses Miteinander setzen wir uns ein und unterstützen Kunst und Kultur aus vollem Herzen für ein Mehr an Vielfalt und Freiheit in München.

Kunst, die verbindet

Seien Sie mit dabei, der Besuch lohnt sich! Denn unser Kunstforum macht die Verbindung von regionaler Kunst und hohem Anspruch lebendig. Mit unserer „Münchner Meisterklasse möchten wir talentierten Absolventen der Münchner Akademie der Bildenden Künste eine Bühne bieten: So präsentieren sich die jungen Kunstschaffenden in unserer Filiale am Frauenplatz einem breiten Publikum, können ihre Werke direkt vor Ort verkaufen und von dem gesamten Erlös profitieren – und das ganz ohne Abzüge.

Darüber hinaus freuen sich unsere Mitglieder über die immer neuen Eindrücke, die unser Stammhaus zu einem Ort der Begegnung machen. Vom beeindruckenden Werksdruck im Foyer bis zu den Originalen in den oberen Etagen – mit unserer Ausstellungsreihe bringen wir allen Münchnerinnen und Münchnern die Kunst nahe und erreichen so die Herzen der Menschen. Ein einzigartiges Konzept, das sowohl unsere Mitglieder als auch alle Freunde unserer Genossenschaft begeistert.


Junge Künstlerinnen, die beeindrucken

Mit der Vernissage am 26. Juni eröffneten wir unsere aktuelle Ausstellung über die Erscheinungsweise des Stofflichen: Ab dann können Sie die Werke von vier jungen Künstlerinnen in unserer Filiale am Frauenplatz – mitten im Herzen von München – bewundern.  

  • Münchner Meisterklasse XIII
  • Münchner Meisterklasse XIII
  • Münchner Meisterklasse XIII
  • Münchner Meisterklasse XIII
  • Münchner Meisterklasse XIII
  • Münchner Meisterklasse XIII
  • Münchner Meisterklasse XIII
  • Münchner Meisterklasse XIII

Broschüre: Münchner Meisterklasse XIII

612 KB

Positionen der Münchner Kunstakademie

Nicola Hanke

Stoffe umhüllen die Menschen während ihres gesamten Lebens, von der Geburt bis zum Tod. Textilien wärmen, schützen, schmücken und prägen die Umgebung der Menschheit in vielerlei Gestalt – von der Bettwäsche über Handtücher bis bin zu Teppichen und Vorhängen. Die Wahl der Stoffe erlauben Rückschlüsse auf die Träger und erzählen Geschichten.

Nicola Hanke verbildlicht diese Geschichten in ihren Werken: Das verrutschte Kissen, die zerwühlte Bettwäsche, der Verschleiß eines Kleidungsstückes, der sich öffnende Vorhang: Auch wenn Nicola Hanke den Menschen niemals zeigt, hat er doch Spuren hinterlassen in ihren Ölgemälden, hat dem Kissen Abdrücke eingeprägt, die Bettwäsche in Unordnung gebracht, sich der Kleidung entledigt, den Vorhang geweitet.

Intim tauchen die Betrachter in die Welt der anderen ein, erspüren die Zeichen ihrer Anwesenheit trotz ihres Fehlens. Dabei sind es immer die Stoffe, die die Geschichte ihrer Besitzer erzählen und so das Verborgene hinter dem Gezeigten erkennen lassen.

Tanja Vall

Während Nicola Hanke Leinwand als Malgrund für ihre Verbildlichung von Stofflichkeit wählt, dient Tatjana Vall Seide als Basis ihrer Bildfindung. Im 3. Jahrtausend vor Christus in China erfunden, ist Seide nicht nur kostbar, sondern wirkt in ihrer edlen Anmutung nahezu fluide, als gleite der Stoff und flösse. Entsprechend flüchtig sind die Motive, die Tatjana Vall dem Stoff aufdruckt:

Die Spuren der Präsenz von Menschen oder von natürlichen Gegebenheiten unter Wasser, scheinen sich einzugraben in den Bildgrund, als wolle die Künstlerin das kaum Sichtbare festhalten, als wolle sie dem Moment im Meer Gestalt geben, der unbemerkt vorüberzog. Mittels Reaktivfarbstoffen, die sich auf molekularer Ebene mit dem Seidenuntergrund verbinden, druckt sie einen fotografisch aufgenommenen Augenblick der Unterwasserwelt in die Permanenz unserer Innenwelt. Und hierin liegt der Zauber dieser Werksreihe von Tatjana Vall:

Durch die Stofflichkeit der Seide erhält die aufgedruckte Momentaufnahme ihre Haptik und macht das Dazwischen eines Augenblickes sicht- und fühlbar. Die Betrachter sind hier eingeladen, wortwörtlich einzutauchen in die Verbildlichungen der Künstlerin.

Suvi Tupola

Dass Schmuck künstlerischer Ausdruck gesellschaftlicher Fragestellungen sein kann, wird im OEuvre von Suvi Tupola deutlich. Konsumkritisch hinterfragt die Künstlerin die Gewinnung traditioneller Materialien wie Gold, Silber und Edelsteinen für die Produktion von Schmuck, indem sie diese nicht verwendet:

Ihre Rohstoffe entstammen alle unmittelbar der Natur – kein Mensch und kein Tier musste dafür leiden. Als Broschen geformt bilden Kiefernnadeln, Kiefernzapfen, Birkenholz und Wurzeln die Grundlage ihrer Arbeit. Dabei ist das Statement der Stücke autonom und auch ungetragen unübersehbar: Statt Raubbau an der Natur zu üben und ausbeuterische Produktionsprozess zu nutzen, plädiert das Werk von Suvi Tupola für Einigkeit mit der Natur, für ein Leben mit ihr statt gegen sie. In minimalistischer Formgebung veranschaulicht sie, dass weniger oftmals mehr ist: mehr an Verbundenheit mit unserer Umgebung, mehr an Haltung.

Indem Suvi Tupola das unkonventionelle Material Holz in die Schmuckkunst zurückführt, ermöglicht sie den Trägern und Betrachtern nicht nur, das Wertesystem industrieller Fertigung zu hinterfragen, sie positioniert sich zugleich dort, wo die Fertigung von Schmuck ihren Ausgang nahm: in natürlichen Gegebenheiten.

Mia Maljojoki

Auch Mia Maljojokis Werk spiegelt die Auseinandersetzung mit postkolonialen Diskursen wider: „Dream State“ verkörpert eine Art Wiedergeburt, dessen, welches das Alte abstreift, um dem Neuen zu entschlüpfen, welches wiederum auf dem Vorherigen aufbaut. Die Arbeit symbolisiert die Metamorphose, die die Schmuckkunst seit der Antike durchschritt:

Sie verweist auf die Wurzeln des Handwerks, grenzt sich von industrieller Norm ab und verbildlicht bereits heute eine Zukunft, in welcher Schmuck wieder nachhaltig gefertigt werden kann. So schimmert die Kristallkette „Yougloyou“ in Anspielung auf tradierte Formen, und ist im Herstellungsprozess gleichzeitig frei von jedweder Ausbeute menschlicher oder natürlicher Ressource.

Indem Mia Maljojoki gesellschaftliche Narrative an das Tragen von Schmuck neu besetzt, löst die Künstlerin Vorurteile auf und bietet Alternativen zur industriellen Edelsteingewinnung. Ihr Oeuvre führt vor Augen, dass Tragbarkeit und Nachhaltigkeit in der zeitgenössischen Schmuckkunst kein Widerspruch sein müssen.